Ein eindrucksvolles Bild!
25mm/s Vorschub.
Was könnte hier passiert sein?
Welche Therapieoptionen stehen im Raum und welche Befunde/Vitalparameter sollten vorher noch erhoben werden?
Schnelles Handeln ist gefragt!
Tachykardie,
Dr. Grasl Peter, Wien. Mitbegründer von ekg-training.at. Arzt für Allgemeinmedizin, Notarzt Tätigkeit am NAW und im NEF System sowie im niedergelassenen Bereich - langjährige Instruktorentätigkeit in der Aus-, Fort- und Weiterbildung beim Österreichischen Roten Kreuz, LV Niederösterreich und Wien, Instructor bei ÖBS - AMLS Austria. ERC Provider und PHTLS Instructor.
Auf Grund der ausgeprägten Delta-Wellen und Tachykardie tippe ich auf ein WPW-Syndrom.
Interessant wäre, ob der Patient noch ausreichenden Auswurf hat. Als erste Maßnahme sollte ein Vagusreiz durchgeführt werden, falls dieser nicht ausreicht und der Patient circulatorisch insuffizient ist ist die Kardioversion angezeigt. Medikamentös wäre Ajmalin das Mittel der Wahl.
Als dauerhafte Therapie wäre wohl eine elektrische Ablation angebracht.
Eine wichtige Frage die sich stellt (wie richtig bemerkt): Hat der Patient durch die Rhythmusstörung hämodynamische Auswirkungen u/o Synkope/Kollaps/Hypotonie oder klinische Zeichen einer Insuffizienz (wie bei den ERC Guidelines beschrieben).
Bei instabilen Patienten mit Breitkomplexbildern => ggf. Sauerstoffgabe, Lagerung optimieren, i.v. Zugang, Kardioversion 2-4J/kg KG SYNC-Modus unter Kurznarkose (wenn möglich mit einem kreislaustabilem Narkotikum/Analgetikum). Danach ggf. Sedacoron oder äquivalente AAR(Ajmalin bei WPW Verdacht).
Genauere Diagnosefindung / Elektrophysiologie nach Stabilisierung (Instabiler Patient = sofortige elektrische Kardioversion zwecks Rhythmuskontrolle).
Danke für deine häufigen und fachlich richtigen Postings! Lg Peter
Hey there!
Die WPW Syndrom kann schon vermutet werden. Aktuelles Problem und dies ist doch die zu identifizierende Gegenstand ist aber ein ventricular tachycardia. Stimmen sie zu? Vagus maneuver ist eine Möglichkeit. Nehmen sie aber bitte einen Defibrillator in die Nahe. Ich würde bevorzugt Cardioversion durchführen. Kommen sie nicht auf die Idee in diese akute setting ein Langzeittherapie mit Ajmalin zu starten. Spezeiellt wenn sie der Patient nicht studiert haben. Medikamentöse Therapie muss bei abgeklärte Hämodynamische Stabilität durchgeführt werden. Sonst ist WPW ihr kleinstes Problem. Grüsse aus Ontario
Woran erkennt man, dass die VT durch ein wpw syndrom ausgelöst wurde??
Ich wäre eher für eine VT.
Positive Konkordanz in den Brustwandabletungen und zu erahnende AV Dissoziation würden dafür sprechen.
AVRT bei WPW wäre natürlich immernoch möglich, halte ich allerdings für nicht so wahrscheinlich, da dort die Delta Welle ehe nicht sichtbar wäre, sondern nur bei Erregung aus den Vorhöfen.