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- Flankenschmerz, Koliken
Einsatzort: Lokal in der Innenstadt, 29a, männlich.
198cm gross, ca. 100 kg.
Hält sich mit beiden Händen schützend die rechte Flanke.
Geht nervös mit schmerzverzerrtem Gesicht im Lokal auf und ab.
Szene ist soweit sicher.
A: frei
B: Tachypnoe 25/min, Vesikuläre Atemgeräusche bds. , symmetrisch, keine gestauten Jugularvenen
C: Puls peripher gut tastbar, HF: 45/min, normale Recapzeit.
D: schmerzgeplagt, GCS 15
Was wäre die weitere Vorgehensweise…? Welche Verdachtsdiagnosen stehen zu diesem Zeitpunkt im Raum?
Aktuelle Schnäppchen zum Thema EKG:
Patient mit starken Flankenschmerzen rechtsseitig,
Bradykarder Sinusrhythmus, EKG sieht recht normal aus.
Verdachtsdiagnose: Nephrolithiasis
Weitere Vorgehensweise: Medikamentöse Therapie mit Buscopan, Novalgin i.v. Flüssigkeitstherapie eher restriktiv.
Sollten die Schmerzen persistieren, Gabe von Tramal oder sonstigen niederpotenten Opioiden.
Weitere Diagnostik im Spital: Ultraschall, Rö leer, Harn (Erys?)
Da steig ich aus, die Schmerztherapie ist verständlich was ist jedoch eine Nephrolithiasis ?
Warum schauen die P-Wellen in V1 eigentlich so unregelmäßig aus ?
Schaut aus wie ein AV-Block III (siehe durchlaufende Ps in V1).
Des Weiteren sind (leicht) erhöhte ST-Streckenveränderungen in II, III + avF zu sehen.
All dies und die Flankenschmerzen rechtsseitig passen zu einem RCA Verschluss (STEMI).
Nicht dazu passt, dass der Patient auf und ab geht.
Ich würde prüfen ob die Schmerzen auf Nitro besser werden bzw. ob eine EKG-Dynamik da ist.
Auch wenn nicht alles 100%-ig passt würde ich diesen Pat. als ACS behandeln, bis das Gegenteil bewiesen ist.
=> V.A. Verschluss RCA (STEMI).
=> ACS-Therapie + Akut HK
Kann meinen Vorredner nur zustimmen. in V1 sind P’s wahllos ohne Kammerkomplex.
Nochmals ein normales EKG und ein mit langen Streifen. Bestätigt sich dort auch der AV-Block…?
Wegen V.a. AV-Block III° und den dezenten ST-Hebungen in II,III&aVF würde ich einen Herzkatheter vorschlagen.
Koronarien abklären und zugleich evtl passageren SM einsetzen.
Schön wären noch ein wenig mehr Infos über den Mann.
OP’s (zB Klappenersatz), Zeckenbiss und und und. Um Infektionen auszuschliessen.
Vllt auch Labor…
Was mich doch sehr stutzig macht … die fortlaufenden P’s sind NUR in V1 abzulesen, alle anderen Ableitungen sind UNAUFFÄLLIG! Ich halte das für ein Artefakt… Folge EKG wäre interessant… andere Erklärungsvariante wäre vagotoner Zustand mit folgendem AVB?
Manche Personen (grade aus dem Süd-und Osteuropäischen Bereich zeigen oft leicht erhöhte ST Streckenabgänge…), würde mich jetzt nicht beunruhigen!
Ich denke in erster Linie an einen Vagotonus bei Harnleiterkolik…. HF ist Bradykard… würde auch zu den Schmerzen passen – Tachykardie bei Schmerzen fehlt hier in dem Bild – würde auch für einen Vagotonus sprechen…. wie seht ihr das?
Interessantes Beispiel. Wird es noch eine Auflösung geben?
Man denkt ja sofort an Kolik bei Nephrolithiasis, aber in II III und aVF sind wirklich ganz diskrete Hebungen.
29a …. hm. Schwierig. Im Zweifel hätte ich wohl auch auf ACS behandelt obwohl ich die Kolik für wahrscheinlicher halte.
Also im Endeffekt hatte dieser junge Patient auch eine Kolik (3mm Steinchen am Blaseneingang), das EKG wurde kurz nach einer Kolik gezeichnet, Folge -EKG Kontrollen gab es, die waren durchwegs unauffällig… Interessant, oder?
Ich kenne mich zwar nicht so gut aus aber was ist denn mit einer akuten Nierenthrombose re. ?
Ja sehr interessant…
Jetzt im nachhinein hätte ihn trotzdem primär als ACS behandelt. Mit 29 zwar seltener aber soll ja auch schon vorgekommen sein. Bei beispielsweise stärksten Thoraxschmerzen wird ja auch sediert. Also Morphin würde erstmal beidem zu Gute kommen.
Ansonsten Abdomensono, Urinsediment Basislabor und weitere EKG und Herzenzymkontrollen. So würde man beides gut abdecken.