Dieses Beispiel wurde für rettungsdienst.de ausgearbeitet.
00.35 Uhr – Alarmierung des Notarztwagens in eine Wohnung.
Der 40 jährige Patient ist bei Eintreffen der Notarztmannschaft ansprechbar und klagt über Übelkeit, Schwindel und ein generelles Unwohlsein.
Die Sanitäter erheben die ersten Vitalparameter:
A: Atemwege frei, keine Sprech- oder Ruhedyspnoe
B: Vesikuläre Atmung, AF normofrequent, ausreichendes AZV
C: Normale Herztöne, gut tastbare Radialispulse, rhythmisch
D: unauffälliger Status, Pupillen mittelweit, rund, isocor, prompt reagierend.
E: Unauffällige Untersuchung.
Vitalparameter: RR 95/65, HF 75/min rhythmisch, BZ 149 mg/dl, AF 16/min mit ausreichendem Atemzugsvolumen, Temp 36,7 °C, EKG siehe unten, Recapzeit 3 sec.
S: Übelkeit, Schwindelgefühl, Druckgefühl, retrosternal betont.
A: keine bekannt
M: Acemin 5mg
P: art. Ht (grenzwertig)
L: vor ca. 4 Stunden Abendessen
E: plötzlich einsetzende Übelkeit, später kam ein Schwindelgefühl dazu.
R: Nikotinabusus seit ca. 25 Jahren, ca 25 – 30 / d lt. Patient, gelegentlicher Alkoholkonsum
Erst-EKG:
Daraufhin wird entschieden auch eine Rechtsableitung V3R / V4R anzufertigen:
Der Patient wird standardgemäß monitiert, vorsichtshalber werden auch Defibrillationselektroden geklebt.
Zusätzlich wird dem Patienten O2 mittels Maske (3L / min) und ASS / Heparin / Dormicum / Vendal i.v. verabreicht.
Kurze Zeit nachdem der Patient in den NAW gebracht wurde zeigt sich folgendes Bild am Monitor:
Zweiter Monitoralarm im Notarztwagen, kurze Zeit später:
Erneut kommt es zu einer defibrillationspflichtigen Rhythmusstörung – es erfolgt die Schockabgabe:
auf dem Transport kommt es zu rezidivierenden Episoden von ventrikulärer Tachykardie – insgesamt werden 7 Defibrillationen abgegeben und zusätzlich 300mg Amiodaron und 400mg Magnesiumsulfat (CorMagnesin) verabreicht:
Bei der Ankunft im Krankenhaus zeigt sich kurzfristig folgendes Bild am Monitorstreifen:
Blutgasanalyse bei Übernahme im Krankenhaus:
Zusätzlich erhobene Laborbefunde:
TROP I: 3,90
CK 790
CK-MB 79
LDH 400
aPTT >160sec
Angiographie Befund:
Zeit zwischen Eintreffen NAW und Intervention: 1h 15min.
Darstellung linke Kranzarterie
Dilatation und Stenting
Abschlussbild
Plötzlich einsetzende Übelkeit,
Ein Herzkranzgefäss, dass zwei “grosse” Hauptäste zeigt kann KEINE RCA sein… bleibt also nur CX oder LAD über! Da der Infarkt inferio-posterior (lt. EKG Ableitungen) lokalisiert ist, kann es eigentlich nur die CX sein!
Was ist denn hier los? Gar keine neuen Beispiele mehr? Projekt gestorben oder nur Reapflichtig?
Im Moment sind wir leider allesamt beruflich sehr eingedeckt, darunter leidet leider auch unser “Freizeitprojekt” hier (die Erstellung, Bearbeitung und Betreuung eines Beispieles nimmt mehr Zeit in Anspruch als man denken sollte)… nächste Woche kommt jedoch ein neues Beispiel mit einigen EKG und CT Bildern online. Im Sommer geht dann auch noch eine Lehrbuchsammlung an den Start… Über externe Mithilfe bei der Erstellung und Publikation neuer Fälle freuen wir uns jedoch immer (falls du ein interessantes Beispiel auf Lager hast… einfach einsenden =). LG Peter
war wohl die CX.. passt ja auch mit dem ekg zusammen
Bedeuten 5 Sterne, dass das die höchste Schwierigkeitsstufe ist?