Auf dem Heimweg von einer Geburtstagsfeier verspürt ein 39-jähriger Mann plötzlich einsetzende Brustschmerzen, Hitzewallungen und Kurzatmigkeit.

Vom herbeigerufenen Taxifahrer wird der Patient kurzerhand in die nächstgelegene Klinik gebracht.

Bei der Klinik handelt es sich um ein chirurgisches Beleghospital ohne Akutambulanz.

 

Der diensthabende Chirurg schreibt ein EKG (siehe unten) und führt eine erste Untersuchung durch.

 

·         Der Patient ist 1,80 Meter groß und wiegt 93 kg.

·         Er zeigt eine Kurzatmigkeit mit einer AF bei 25/min.

·         Der Blutdruck ist 195/120 mmHg, die Herzfrequenz ist im EKG abzulesen.

·         Blutzucker und Temperatur wurden nicht kontrolliert.

·         Bekannt ist hingegen, dass der Mann regelmäßig Sortis 40 mg und Concor Cor 1,25 mg einnimmt.

·         Eine arterielle Hypertonie und Hyperlipidämie sind bekannt.

·         In der Familie gibt es eine Disposition für Krebsleiden, KHK und Herzinfarkte.

·         Im Laufe des Abends wurden mehrere alkoholische Getränke und Snacks konsumiert.

·         Auf dem Heimweg traten die Thoraxschmerzen plötzlich auf.

ERST-EKG:

 

Aufgrund des Verdachtes auf ein akutes Koronarsyndrom bestellt der Chirurg einen Sekundär-NAW zur Überstellung in eine geeignete Klinik.

Im Notarztwagen wird ein weiteres EKG geschrieben:

Der eintreffende Notarzt entschliesst sich zur präklinischen Lyse. Es werden 8.000 U Metalyse verabreicht.

Bild einige Minuten nach Lyse mit Aufzeichnung der rechtspräkordialen Ableitung von V3R und V4R:

Status: unverändert. Gleichbleibende Schmerzsymptomatik und Intensität.

Es werden zusätzlich Morphin, Aspisol und Pantoloc i.v. verabreicht.

Nach kurzem Transport (stabiler, aber hypertoner Patient) wird in der Notaufnahme ein erneutes EKG aufgezeichnet und Akutblute abgenommen.

Zusätzlich erfolgt eine  US Untersuchung (Herzecho). Echobefund: ausgeprägte basale Hypokinesie bei erhaltener systolischer Funktion.

 

 

Die PTCA wird akut durchgeführt (Rescue-PTCA nach erfolgloser Lyse – 2 Stunden 30 minuten nach Beschwerdebeginn bzw. 1 Stunde nach Lyseversuch).

Es zeigt sich ein 100% Verschluss der RCA – ein Stenting kann problemlos durchgeführt werden (BMS Stent).

Eine duale Plättchentherapie wird verordnet ( T-ASS und Efient) – ebenso wird die antihypertensive Therapie optimiert.

 

Folglich sieht man das Kontroll EKG einige Stunden nach der PTCA:

 

Einige Tage später kann der Patient in beschwerdefreiem Zustand bei ausgezeichneter LV-Pumpfunktion aus der stationären Pflege entlassen werden.

 

Ansicht der linken Kranzarterie

Ansicht RCA Verschluss und Intervention

 

 Ansicht RCA nach Intervention

 

 

Welche Pathologien stechen bei dem Erst-EKG in den am Notarztwagen geschriebenen EKG Bildern ins Auge?

War die Lyse erfolgreich (dh. gibt es EKG Veränderungen nach der Lysetherapie?

Gibt es bei der BGA auffällige Parameter?

Welche Laborparameter sollten bei V.a. ACS immer abgenommen werden?

 




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