27a, Weiblich
Nun bereits seit einigen Stunden bestehende Palpitationen.
Keine Vorerkrankungen, guter Allgemeinzustand, unauffällige Vitalparameter.
EKG beim Hausbesuch durch den Praktiker:
Lösungsvorschlag
Procedere nach Krankenhauseinweisung durch den RD:
Anamnese: seit einigen Tagen bereits Palpitationen und Schwindelsymptome, vorallem in Ruhe bemerkt.
Das EKG zeigt repetitive Phasen von Kammertachykardien /monomorphes Erscheinungsbild/
- nicht anhaltend! mit bis zu 4 konsekutiven Schlägen
- mit rechtsschenkelblockartiger Morphologie und Nordwestachse.
ECHOBEFUND: unauffällig, altersentsprechend.
KARDIO-MRT-BEFUND: Grenzwertige Dilatation des LV, normale EF.
Es wird der Verdacht auf eine idiopathische linksventrikuläre Tachykardie gestellt (Purkinje assoziierte Arrhythmie).
Eine Therapie wird unter laufender Monitorkontrolle mittels Rytmonorma begonnen und zeigt innerhalb kurzer Zeit gute Erfolge.
Die nach Entlassung durchgeführten Untersuchungen (Langzeit EKG und Ergometrie) zeigen altersentsprechende physiologische Befunde. Bisher kam es zu keinen Rezidiven.
Evt. empfiehlt sich bei Rezidiven eine elektrophysiologische Untersuchung!
Für die Notarztwagenmannschaften unter uns: Solche Patienten bitte immer monitiert in eine Klinik mit einer kardiologischen Abteilung transportieren.
Therapieeinleitung lt. Guidelines (tachykarde HRST) nur bei hämodynamisch instabilen Patienten.
Keine präklinische EKG Kosmetik mittels Antiarrhythmika durchführen – immer auch die evt. proarrhythmogenen Effekte der Medikamente beachten!
Für Gedankenanstösse und weitere mögliche Vorgehensweisen haben wir wie immer ein offenes Ohr!
Aktuelle Schnäppchen zum Thema Notfallmedizin:
Junge Patientin mit “Herzstolpern”,
EA vorhanden, ein SR mit intermittierenden VES-Salven die auch schon eine selbst limitierende VT sein könnten. Keine ST-Hebungen in den gezeigten Ableitungen. Ist ein Steiltyp.
Gibts noch die Brustwandableitungen und bissl eine Klinik vom Patienten?
EA vorhanden, ca 75 rythmisch in den Phasen ohne VES.
P- Wellen vorhanden; 1P vor jedem QRS; PQ Strecke 0,16 sec.
ST Strecke normal
VES Salven sind zu sehen und sistieren nach jeweils 4 Schlägen.
nsVT -> mit sedacoron aufsättigen, dann ab zur EPS/ablation + herzecho (morphologisches substrat?)
Sinusrhytmus, 75 bzw. PQ: 0,16
ST
P unauffällig, Q unauffällig
QRS: 0,08, VES-Salven
ST: unauffällig (im SR)
so herzgesund wie die patientin auf den “ersten blick” wirkt, würde man auf eine idiopathische ventrikuläre tachykardie (bzw. salven) tippen. der lagetyp der ventrikulären schläge (überdrehter linkstyp und rechtsschenkelblock-artige deformierung) könnte auf einen ursprung im linken posterioren faszikel hindeuten.
die form der tachykardie ist oft auf verapamil sensitiv – das wäre ein versuch.
je nach symptome medikamentös mit verapamil oder ablation behandeln.
Bitte um die Auflösung :-)